Wer kennt sie nicht: die Blicke gefangener Wildtiere. Man fühlt sich ertappt, durchschaut, bisweilen sogar verachtet – schließlich sind wir in dem Moment, da sich die Blicke von Mensch und Tier kreuzen, die Peiniger: verantwortlich für all die Erbärmlichkeit eines kümmerlichen Lebens in Gefangenschaft.

Das Foto wurde aus großer, aus sicherer Entfernung gemacht, dennoch schien der Blick des Gorillas mich – durch die Kamera hindurch – festzunageln. Und tatsächlich hatte ich in diesem Moment nichts mehr zu meiner Rechtfertigung vorzubringen. In diesem Moment war ich der Gefangene meiner fragwürdigen Menschlichkeit, versteckt hinter der scheinbaren Harmlosigkeit einer Kamera.